Wichtelweise

Nicht mehr lang dann ist Heilig Abend. Das Wetter ist so schön und angenehm, dass der Weihnachtsmarkt fast wie ein Fremdkörper wirkt. Immerhin ist die Sprachenvielfalt so ausgeprägt, dass ich beim gedankenverlorenen Gang durch die Buden gefangen in der Planung alltäglicher Besorgungen plötzlich aufhorchte und dachte „Hör mal an, Deutsche, wie schön im Urlaub eine vertraute Sprache zu hören.“ Erst da wurde mir klar, dass ich unterbewusst die ganze Zeit das Gefühl hatte, im Urlaub zu sein. Ein kleines Wichtelweihnachtsgeschenk, so ganz am Rande kostenlos. Wie wunderbar.

Kleine Wichtelmomente gab es dieses Jahr eine ganze Reihe: Drei Sternschnuppen in der Nacht der Geminiden direkt vor meinem Fenster! Die Schmerzwegdeblockade die endlich wieder alles in Bewegung bringt. Die Friseurin, die eine Frisur für mich findet, die zu mir passt. Die Begegnung mit einer Fremden, die dasselbe Intergenerationale Erleben kennt. Das glaubt einem doch sonst kaum einer. Wie belebend, wie befreiend, wie beglückend. Kleine Wunder.