Frühlingsband

Der Frühling lässt sein laues Band,

hauchzart ziehen durch das Land.

Eduard Mörike hat das Frühlingsband vor 200 Jahren soviel lyrischer besungen. Und doch …

Gestern war so ein Tag. Laue Luft, Vogelgezwitscher, Krokusse und Schneeglöckchen, blauer Himmel, Sonnenschein.

Ob 1829 oder 2025, die Natur bleibt sich treu. Unabhängig von Zeitenwende, Machtwahn, Neuordnung, Verantwortungslosigkeit der Verantwortungsträger entfaltet die Natur ganz selbstverständlich die ihr ureigene kreative Schöpfungskraft in einer Schöheit, die immer wieder auf’s Neue freuen und staunen lässt und mit einer Pünktlichkeit, an der sich die Deutsche Bundesbahn derzeit ein Beispiel nehmen könnte.

Zeit, die Ärmel hochzukrempeln, Land urbar zu machen, die ersten Setzlinge vorzubereiten und sich auf die Pflanzzeit zu freuen. Vor ein paar Tagen hat sich ein Bussard in den verwilderten Garten verirrt. Statt elegant aus großer Höhe kopfüber im Sturzflug die Beute zu stellen, lässt er sich plump durch das Baumgeäst fallen wie ein befiederter Stein und krallt sich das Mäuschen zum Frühstück. Interessante Jagdmethode. Er säet nicht, er erntet nicht, er holt ein beim FlyInn. Ob so oder so, Mutter Natur sorgt für die Vorlieben all ihrer Kinder und sorgt für das Gleichgewicht der Kräfte.

Wir sollten ihr einfach mehr vertrauen.